Maschenproben | Stricken lernen

Ab sofort gibt es hier im Tutorial-Blog jeden Samstag einen Blogpost, der unter dem Thema #KNITORIAL läuft. Hier findest du Tipps und Erklärungen zu bestimmten Techniken. Wenn dir der Beitrag gefällt, freue ich mich natürlich, wenn du ihn deinen Strickfreund/innen on- und offline empfiehlst. Fast alles in diesem Blog angegebene, kann ebenso auf Häkeln angewendet werden.

Fast jede/r Stricker/in hat schon einmal etwas von einer 'Maschenprobe' gehört. Was genau ist eine Maschenprobe? Wofür genau braucht man sie? Muss man sie stricken? Wie strickt man sie 'richtig'? All diesen Fragen widmen wir uns heute. Es ist garnicht so aufwendig, wie du vielleicht denkst. Am Ende des Blogbeitrags gibt es noch ein kleines Geschenk für dich.


WAS IST EINE MASCHENPROBE?

Eine Maschenprobe ist ein kleines Probestrickstück deines späteren Projekts. Im Normalfall wird die Maschenprobe aus den angegebenen Materialien mit der angegebenen Nadelstärke gestrickt. 



WOFÜR BRAUCHT MAN EINE MASCHENPROBE UND MUSS ICH SIE STRICKEN?

Die Maschenprobe zeigt dir an, wie fest oder locker zu strickst. In der Anleitung selbst ist die gängige Angabe der Maschenprobe folgende: 

 Maschen (grüner Pfeil) x Reihen (roter Pfeil) auf 10 x 10 cm
 
Deine fertige Maschenprobe sollte also (nach dem waschen und spannen) die gleichen Maße wie in der Anleitung angegeben haben. Falls dein Ergebnis der Maschenprobe abweicht, bedeutet das, dass dein Strickstück später eventuell nicht passen wird. Genau aus diesem Grund ist es wichtig die Maschenprobe IMMER zu stricken. Alleine 1-2 Maschen Abweichung können später einen enormen Unterschied machen, wie du anhand des Beispiels erkennen kannst. 
Beispiel: 
 
Angegebene Maschenprobe 10 Maschen x 17 Reihen
Option 1: deine Maschenprobe mit mehr Maschen
12 Maschen x 15 Reihen
Option 2: deine Maschenprobe mit weniger Maschen
8 Maschen x 19 Reihen

Schlage 100 Maschen an und stricke 34 Reihen im Muster. Das Strickstück sollte danach, laut Anleitung, 100 cm breit und 20 cm hoch sein.

Bei Option 1: 
Dein Strickstück wird bei 100 Maschen nur knapp 83 cm breit und bei 34 Reihen 23 cm hoch. 

Bei Option 2:
Dein Strickstück wird bei 100 Maschen ca. 125 cm breit und nur 18 cm hoch.  

Du siehst, dass die Abweichung, allein bei zwei Maschen oder Reihen mehr oder weniger, sehr groß ist. 


WIE STRICKE ICH EINE MASCHENPROBE 'RICHTIG'?

Eine Maschenprobe wird im Muster des Strickprojekts in der angegebenen Nadelstärke gestrickt. Die angegebene Nadelstärke auf der Banderole der Wolle kann unbeachtet bleiben. 

Ich habe im Laufe der Zeit gemerkt, dass viele die angegebene Maschenzahl anschlagen und die angegebenen Reihen hochstricken. Man kann das so machen, allerdings würde ich es dir anders empfehlen. 

Die Maschenprobe lässt sich nämlich grundsätzlich viel besser ausmessen, wenn sie größer und höher gestrickt wird, als angegeben. Wie du hier auf den Bilder siehst, hilft auch ein kleiner Rand im Perlmuster (rechte Maschen und linke Maschen im Wechsel), damit sich die Maschenprobe nicht einrollt. 

Ich kann aus meiner Erfahrung folgende Methode empfehlen: 

angegebene Maschenzahl der Probe + 5 Maschen + 4 Maschen für den Rand

Die Maschenzahl halte ich immer ungerade, damit sich der Rand leichter stricken lässt. 

Schlage deine Maschen an. Stricke danach Hin- und Rückreihe im Perlmuster. Stricke nachfolgend jeweils die ersten und die letzten beiden Maschen im Perlmuster. Bei einer ungeraden Maschenzahl beginnt und endet die Reihe immer mit einer rechten Masche. Stricke mindestens die angegebene Reihenzahl der Maschenprobe plus fünf extra Reihen. Zum Abschluss noch zwei Reihen im Perlmuster. Wenn du deine Maschenprobe abgekettet hast, kann sie gewaschen und gespannt werden. 

Sobald sie trocken ist, kannst du die Maschen und die Reihen ausmessen. Im Optimalfall stimmt sie mit der Angabe in der Anleitung überein. Falls nicht, solltest du noch eine weitere Maschenprobe stricken. 

 

WENN DU MEHR MASCHEN ALS ANGEGEBEN HAST...

solltest du es mit einer größeren Nadelstärke, als in der Anleitung angegeben, probieren. 

 

WENN DU WENIGER MASCHEN ALS ANGEGEBEN HAST...

solltest du es mit einer kleineren Nadelstärke, als in der Anleitung angegeben, probieren. 

 

Du solltest also so lange probieren, bis du auf die angegebenen Maschen- und Reihenzahlen kommst. Es ist etwas Aufwand, aber es lohnt sich. :) 

 

NÜTZLICHES ZUM THEMA MASCHENPROBE:

Solange die Maschenprobe stimmt...

...kannst du zu jeder Anleitung eine alternative Wollsorte/-marke verwenden. Natürlich solltest du die Haptik und das Aussehen des Projekts beachten. Du kannst also günstigere/edlere Wollsorten wählen, solange du immer auf die angegebene Maschen-/ Reihenzahl der Maschenprobe kommst.  

 

Maschenprobensammlungen...

...gehören in jeden Wollhaushalt. :D Durch das viele Ausprobieren entstehen im Laufe der Zeit eine Menge Maschenproben. Das hat einen großen Vorteil: du kannst zukünftig auf deine Sammlung zurückgreifen. Falls du nochmal eine ähnliche Maschenprobe stricken müsstest, kannst du dich an deinem Bestand orientieren. 

 

Kennzeichnung ist das A und O ...

...sonst wirst du schnell den Überblick in deiner Maschenprobensammlung verlieren. Maschenprobenetiketten sind da natürlich die sauberste und schönste Lösung. Nach dem Waschen ausfüllen und anhängen. So hast du alle Informationen immer sofort parat. 

Geübte Stricker/innen stricken sich ein kleines Lochmuster in die Maschenproben ein. Die Anzahl der Löcher zeigt die Nadelstärke an. 

  

KOSTENLOSE MASCHENPROBEN-ETIKETTEN FÜR DICH

Wir möchten es dir so einfach wie möglich machen und deshalb kannst du hier kostenlose Maschenproben-Etiketten herunterladen. 

Ich hoffe, dass dir der Beitrag geholfen hat! Falls du noch Fragen hast, kannst du sie gerne in den Kommentaren stellen. 

Viel Spaß beim Maschenproben stricken! 

Deine Tamara

 

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