Knäuel verbinden und Fäden vernähen - Stricken lernen

Ab sofort gibt es hier im Tutorial-Blog jeden Samstag einen Blogpost, der unter dem Thema #KNITORIAL läuft. Ich versuche dir Tipps oder Erklärungen zum Thema Stricken und zu gewissen Problematiken dabei zu geben. Wenn dir die Blogposts und die Techniken weiterhelfen oder du mich unterstützen möchtest, freue ich mich über jede Empfehlung, jedes Teilen, jeden Post und jeden Kommentar in den Sozialen Medien. Vergiss nicht @knitloop zu markieren. :)


Bei fast jedem Strickstück muss man Knäuel verbinden und bei jedem Strickstück muss man, zumindest des Anfangs- und Endfaden, vernähen. Beides nicht gerade das beliebteste unter Stricker*innen und genau deshalb widme ich mich jetzt diesem Thema. Es wird wahrscheinlich (auch nach diesem #KNITORIAL) nicht deine Lieblingsarbeit werden, aber vielleicht kann ich es dir etwas einfacher machen. Bevor ich mich dem Thema 'Fäden vernähen' widme, gehe ich erst einmal aufs 'Knäuel verbinden' ein. Du kannst die beiden Techniken untereinander auch miteinander kombinieren. Lass uns beginnen. :)

KNÄUEL VERBINDEN 

Spätestens wenn dein Knäuel aufgebraucht ist oder du mit einer anderen Farbe weiterstricken möchtest, musst du ein neues Knäuel 'anbinden'. Kein Knäuel ist unendlich (auch wenn wir uns das alle wünschen würden. :D). Es gibt natürlich weit mehr Techniken, als die nachfolgenden. Ich gehe hier auf drei verschiedene Techniken ein. 

Grundsätzlich zu beachten:

Du solltest grundsätzlich darauf achten, dass du die Enden der beiden Wollenden lang genug (ca. 10 cm) lässt und nicht zu kurz abschneidest. Wenn es möglich ist, würde ich dir immer einen Wechsel am Rande deines Strickstücks empfehlen. Wenn es nicht anders geht und du in der Reihe/Runde wechseln musst, sollte er immer an der Rückseite/Innenseite des Strickstücks liegen, da man sonst den Übergang sieht. 

TECHNIK 1: VERKNOTEN 

Die einfachste und offensichtlichste Methode ist das einfache Verknoten der Wollenden. Da hier aber die Wahrscheinlichkeit recht groß ist, dass sich der Knoten irgendwann öffnet, würde ich dir diese Technik nicht unbedingt empfehlen, außer du bist Strickanfänger*in. 

TECHNIK 2: MAGISCHER KNOTEN 

Diese Methode ist unter Stricker*innen recht verbreitet. Manche mögen ihn, manche eher weniger. Der Vorteil: der magische Knoten öffnet sich im Normalfall nicht, da er sich automatisch immer fester zieht. Der Nachteil: er ist recht 'klobig'. So knotest du ihn:

SCHRITT 1:

Beide Wollfäden so vor dich hinlegen.

SCHRITT 2:

Den neuen Wollfaden so 'an' den Arbeitsfaden knoten.

SCHRITT 3:

Jetzt den Arbeitsfaden 'an' den neuen Faden knoten und beide festziehen.

SCHRITT 4:

Nun an den beiden Wollfäden ziehen. Die beiden Knoten nähern sich nun an.

TECHNIK 3: WOLLFADEN ANLEGEN UND ANSCHLIEßEND VERNÄHEN 

Diese Technik ist - in meinen Augen - die beste und sinnvollste. Man legt den Faden an und strickt einfach ein paar Reihen/Runden. Danach werden die Fäden vernäht. 

SCHRITT 1:

Die einfachste Methode (für mich) ist es, den neuen Wollfaden und den Arbeitsfaden mit einem einfachen Knoten zu verbinden. Es würde auch reichen, wenn du den neuen Wollfaden einfach anlegst und damit weiterstrickst. Wenn die Maschen etwas locker sind, ist das nicht weiter schlimm. Man kann sie beim Vernähen später fester ziehen. 

SCHRITT 2:

Stricke einfach in deinem Muster nun ein paar Reihen/Runden weiter und beachte den Knoten nicht. 

SCHRITT 3:

Öffne den Knoten und vernähe die Wollenden gut.

 

FÄDEN VERNÄHEN 

Warum sollte man beim Strickstück die Fäden vernähen? Weil man sie sonst sieht oder sich das Gestrick an dieser Stelle lösen kann. Außerdem ist das natürlich der sauberste Abschluss, um dein Strickprojekt perfekt zu beenden. Beim Fäden vernähen gibt es auch deutlich mehr Methoden, als die nachfolgenden. Ich gehe auch hier auf drei verschiedene Techniken ein. 

Grundsätzlich zu beachten: 

Beim Vernähen hilft die eine Wollnadel mit größerer Öse. Die Fäden sollten immer auf der Rückseite/Innenseite des Strickstücks vernäht werden. Überprüfe immer wieder einmal, ob man den Faden auf der Vorderseite/Außenseite sieht. Je länger dein Wollfaden vernäht wird, desto besser hält er.

TECHNIK 1: EINFACHES VERNÄHEN

Das 'einfache Vernähen' ist die einfachste Form lose Wollfäden zu vernähen. Ein einfacher Knoten hält den Faden am Strickstück. 

SCHRITT 1:

Stich in die nebenliegende Masche des Wollfadens ein. Ziehe den Faden durch, aber noch nicht fest.

SCHRITT 2:

Fädle den Wollfaden so durch die entstandene Schlaufe und ziehe den Knoten fest.

SCHRITT 3:

Vernähe den Faden anschließend, indem du so in die Maschen einstichst. Wie oft du das machst, ist dir überlassen. Ich steche immer direkt in den Wollfaden der Maschen, damit der Faden noch besser hält. Danach kannst du den Faden festziehen und abschneiden. 

 

TECHNIK 2: FADEN IM ZICK-ZACK VERNÄHEN

Im Grunde genommen funktioniert diese Technik ähnlich, wie das 'einfache Vernähen'. Der einzige Unterschied ist, dass du den Faden nicht entlang der Reihe, sondern im Zick-Zack vernähst. Diese Technik eignet sich besonders bei losen/flexiblen Strickstücken. 

TECHNIK 3: FADEN MIT EINWEBEN/EINSTRICKEN

Bei dieser Technik entfällt das Vernähen komplett, da man direkt die losen Fäden mit einwebt/einstrickt. Diese Methode ist für Anfänger schwierig, aber jeder mit etwas Erfahrung, kann sie anwenden. Sie funktioniert am besten, wenn mindestens jede zweite Masche eine rechte Masche ist. Ich nutze sie bei fast jedem Strickstück. :) 

Lass den losen Faden hinter den nachfolgenden Maschen so mitlaufen und beachte die nächsten Schritte. 

SCHRITT 1:

Stich in die nächste Masche ein und halte den losen Faden wie hier gezeigt. 

SCHRITT 2:

Stricke die Masche, zusammen mit dem losen Faden, rechts verschränkt ab.

 

SCHRITT 3:

Stricke nun die nächste Masche normal im Muster ab. Lass den Faden auf der Rückseite immer mitlaufen.

 

Wiederhole die Schritte 1-3 so lange, wie du möchtest. Auf der Rückseite ergibt sich dann dieses Bild: 

Du kannst den Faden auch bei linken Maschen mitlaufen lassen. Lege ihn hier einfach vorne mit 'auf die linke Masche' und stricke sie mit ab. 

 So sieht dann anschließend der verwebte/verstrickte Faden aus:

 

Das war auch schon der ganze Zauber. :) Ich nutze am liebsten - sowohl beim Verbinden, als auch beim Vernähen - die Technik 3.  Wie du auf dem Bild sehen kannst, sind die Fäden toll vernäht und man erkennt sie kaum. An diesem Strickstück habe ich alle Techniken angewandt:

Falls du Fragen hast, kannst du dich natürlich jederzeit gerne an mich wenden. Lass mich gerne wissen, ob dir die Technik geholfen hast. Wenn ja, freue ich mich natürlich auch über jedes Teilen und jede Empfehlung.

Liebe Grüße an dich, 

Tamara 

 

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